Kunst im öffentlichen Raum

Aus dem Häuschen


Dieses Foto wurde im Atelier der Künstlerin Claudia Märzendorfer aufgenommen. Die Objekte am Boden sind Vogelhäuschen (ja, auch die Discokugel). Die Federvieh-Residenzen bastelten über 45 Kolleginnen und Kollegen Märzendorfers, die nicht nur in der bildenden Kunst tätig sind, sondern auch in Musik, Architektur und Literatur. Nun nisten sie sich als Installa­tion (Titel: „Für die Vögel“) in den Baumbestand des Landesklinikums Hollabrunn ein. In der dortigen sozialpsychiatrischen Abteilung basteln Klientinnen und Klienten ebenfalls Vogelhäuser. „Die Arbeit ist auch ein soziales Projekt, inspiriert durch die Leute in der Tagesklinik. Indem wir dasselbe machen wie sie, erreichen wir in diesem Kontext eine Gleichstellung.“ 

Die Bildhauerin Toni Schmale trug ebenso zum gemeinschaftlich errichteten Gebilde bei wie die Techno-Band Elektro Guzzi, der Zeichner Rudi Klein, M&S Architects und die Musikerin Maja Osojnik. Auch das Performanceduo Kozek Hörlonski, die Fotokünstlerin Anita Witek sowie das Kollektiv Rhizom steuerten ihre Interpretationen bei: eine „Werkbundsiedlung in den Baumkronen“ (Märzendorfer), gestaltet von einem temporären Kollektiv. „Dahinter stecken Tausende Geschichten. Alle arbeiteten mit eigenen Inspirationen und Assoziationen zum Thema Vogelhaus“, so die Künstlerin. Die Erzählungen, Gedanken und Ideen der Beteiligten publiziert sie auf der Website forthebirds.at. Das Projekt ging aus einem geladenen Wettbewerb der Kunst im öffentlichen Raum des Landes Niederösterreich hervor. Ab 11. Juni. ●○