In Österreich mag die Compagnie des Opera Ballet Vlaanderen nicht allen Kulturaficionados geläufig sein – außer vielleicht durch ihr Gast- spiel mit einem Stück von Anne Teresa De Keersmaeker vergangenen Dezember im Festspielhaus St. Pöl- ten –, aber in der Tanzhochburg Bel- gien gehört sie zu den Spitzeninsti- tutionen. Die Opernabteilung des in Antwerpen und Gent beheimateten Hauses hat sogar einen prominenten Österreichbezug: Mit ihr hat Oscar- preisträger Christoph Waltz im Jahr 2013 seine Version von „Der Rosen- kavalier“ erarbeitet.
Sieben Jahre lang, bis Mitte 2022, wurde die Ballettcompagnie vom zeitgenössischen Starchoreo- grafen Sidi Larbi Cherkaoui geleitet. Auch unter Jan Vandenhouwe, der die Nachfolge als Direktor des Ope- ra Ballet Vlaanderen übernommen hat, bleibt sie offen für Experimen- te und tanzt Werke von Koryphäen des zeitgenössischen Tanzes wie
Akram Khan, Pina Bausch, William Forsythe oder Crystal Pite. Im Vor- jahr wurde Jan Martens eingeladen, mit der Compagnie ein neues Stück zu produzieren: „Futur proche“, zu Deutsch „Nahe Zukunft“, feierte vorigen Sommer Premiere im Cour d’honneur des prestigeträchtigen französischen Festival d’Avignon und gastiert nun zu Frühlingsbeginn im Festspielhaus St. Pölten.