Mit der Freiheit beschäftigt sich die Philosophie, seit es sie gibt. Zwei Freiheitsbegriffe sind nach Isaiah Berlin zu unterscheiden: die „positive Freiheit“ und die „negative Freiheit“. Die negative Freiheit ist ihm zufolge jene, die uns frei von Zwang und Einschränkungen macht („frei sein von …“), die also unseren Handlungsspielraum durch den Abbau von Schranken erweitert. Die positive Freiheit ermögliche uns das tatsächliche Handeln, etwa durch das Etablieren von Strukturen oder Rahmenbedingungen („frei sein zu …“). Ein Beispiel dafür sind Rechte.
Blicken wir nun auf die derzeit notwendige Pandemiepolitik, so ist leicht zu erkennen, dass diese beide Freiheitsdimensionen einschränkt. Die negative Freiheit wird durch Ausgangssperren und Reisebeschränkungen unterminiert. Die positive Freiheit wird durch schwer zugängliche Bildungseinrichtungen, Unternehmensschließungen und Veranstaltungsverbote verunmöglicht. Natürlich ist es momentan nicht anders vorstellbar. Aber welche Freiheit bleibt uns? Gehen wir dazu etwas genauer auf den Freiheitsbegriff ein.