Wir wissen noch nicht, wann es so weit sein wird, aber wir werden in absehbarer Zukunft wieder reisen. Wenn die Corona-Pandemie ausgestanden ist, werden wir es gar nicht erwarten können, in den Flieger zu steigen und irgendwo weit weg von zu Hause Urlaub zu machen. Oder ein Filmfestival zu besuchen. Eine Kunstmesse. Und dieses eine Museum, das schon seit Ewigkeiten auf unserer Liste steht. Es wird vermutlich nicht sehr lange dauern, und vieles wird wieder seinen gewohnten Lauf nehmen. Inklusive Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck.
Aber es muss nicht so sein. Unsere Erfahrungen während der Selbstisolation zeigten, dass es auch anders gehen könnte. Krisenzeiten machen erfinderisch. Im ersten Moment, als alle Kulturveranstaltungen abgesagt wurden, war von betroffenen Institutionen und Kunstschaffenden unisono ein Stöhnen über ausbleibende Einnahmen zu hören. Viele traf Corona hart, und es wird lange dauern, bis es zu einer Erholung kommt.
Es hat sich allerdings auch erwiesen, dass einiges, wofür wir bislang weite Wege in Kauf nahmen, von der häuslichen Couch aus ebenfalls gut funktioniert. Stichwort Homeoffice: Meetings sind zwar im Kaffeehaus fraglos angenehmer, aber wir wissen jetzt, dass man sich auch via Konferenzschaltung mit dem Becher zuprosten kann – von Laptopkamera zu Laptopkamera.
Freilich wird sich nicht alles etablieren, was in den vergangenen Monaten an Online-Formaten versucht wurde. Das gilt besonders für die Musik, wo Streaming-Lösungen und teils durchaus charmante „Hausmusik“-Abende aus Wohnzimmern nur ein unzureichender Ersatz für das echte Live-Konzerterlebnis sind. Vielleicht werden wir nach wochenlangem Dauer-Streaming öfter ins Kino gehen.