Ehemalige Synagoge

Strahlkraft


Als 1984 die ehemalige Synagoge in St. Pölten wiedereröffnet wurde, waren keine Holocaustüberlebenden oder deren Nachkommen eingeladen zu sprechen. Auch in der Presse kamen sie nicht vor – und das, obwohl einige von ihnen aus dem Ausland angereist waren. Das erzählte die Historikerin und Judaistin Martha Keil im April dieses Jahres bei der neuerlichen Inauguration der Ehemaligen Synagoge St. Pölten, die sie wissenschaftlich leitet. Diesmal gestalteten zwei Nachkommen von Mitgliedern der zerstörten Kultusgemeinde St. Pöltens, Kantor Paul Heller und Musikerin Monica Scott, die Eröffnungsfeier mit. Ein Ort für die Nachfahren: Das soll der herausragende, prachtvoll ausgestattete und 1913 eröffnete Jugendstilbau der Architekten Theodor Schreier und Viktor Postelberg heute sein. Er erzählt vom einst blühenden jüdischen Leben hier und gedenkt der Shoah-Opfer. Wir trafen Martha Keil zum Gespräch und besichtigten die aktuelle Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge. Dabei lernten wir mehr über die Unmöglichkeit, „das“ Judentum zu erklären, einen beschrifteten Kinderstuhl sowie die Zusammenhänge zwischen Kuranstalten und Geschirrproduktion.


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Welche Bedeutung haben Orte der Erinnerung für Jugendliche?

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Die studierte Philosophin und Soziologin ist Leiterin der Theatervermittlung am Landestheater Niederösterreich.

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Der österreichisch-persische Unternehmer, Autor und Speaker ist Jugendbotschafter der EU.

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Die Wienerin ist Referentin für Schüler:innenparlamente, Events und mentale Gesundheit in der Landesschüleri:nnen-Vertretung.

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Ausblick morgen 4/2024

Tanzfestivals erfreuen sich großer Popularität, Choreografen und Choreo­grafinnen animieren ihr Publikum mit Workshops, sich den eigenen Körper durch Tanz neu zu erschließen und manche Vertreter und Vertreterinnen des Genres genießen regelrechten Kultstatus. Erlebt der zeitgenössische Tanz gerade einen neuen Boom? Und welche Geschichten erzählen aufwendig arrangierte und tiefgründig konzipierte Stücke? In Niederösterreich hat sich das Festspielhaus St. Pölten als maßgeblicher und strahlkräftiger Ort für das Genre positioniert. Grund genug, unser nächstes Heft – es erscheint im November – dem Tanz zu widmen.

In der nächsten Ausgabe widmen wir uns dem Tanz.

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