Social Media sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Junge Menschen wie jene der Generation Z wachsen mit digitaler Kommunikation auf. Bei Älteren zeigt sich ein durchmischtes Bild. Doch selbst im hohen Alter lernen manche noch, mit Smartphones umzugehen. Mittlerweile wird die digitale Kommunikation im Kampf gegen die Isolation eingesetzt. Eine Master-Thesis, die ich betreue, beschäftigt sich mit der Frage, wie Seniorinnen und Senioren fit gemacht werden, um digitale Medien und soziale Netzwerke zu benutzen und so wieder am sozialen Leben teilzunehmen.
Für eine andere Master-Thesis wurden Menschen in Restaurants und Verkehrsmitteln beobachtet. Die Interaktion und die Benimm-
regeln haben sich verändert: Wenn ein Gespräch verebbt, greift man zum Smartphone. Durch die sozialen Medien ist die Transparenz viel höher geworden. Die politischen Überzeugungen sowie berufliche und private Hintergründe lassen sich schwer verheimlichen, was sich auf die Jobchancen auswirkt. Jemand, der sich bei einem Automobilkonzern bewirbt und früher auf Facebook dessen CO2-Ausstoß kritisiert hat, wird es schwer haben.
Social Media machen extreme Positionen sichtbar. Wenn sich Personen, die nach Orientierung suchen, radikalen Strömungen anschließen, tragen Social Media natürlich zum Konfliktpotenzial bei. Für viele andere stellen sie jedoch eine vielfältige Informationsbasis für die eigene Meinungsbildung dar.